Liberalisierung und Konsolidierung

Wie der Schienenverkehr war der Postsektor über viele Jahre streng reguliert und wurde von staatlichen Postgesellschaften dominiert. Als Gegenmodell enstanden jedoch bereits vor Jahrzehnten private Express-Dienstleister („Integratoren“), sowie im Zuge einer fortschreitenden Deregulierung – zumindest in Europa – auch private Zustelldienste.

Durch Liberalisierung und Konsolidierung sind große multinationale Konzerne entstanden, in denen die Grenzen zwischen Post-, Express- und z.T. auch Logistikgeschäft verschwimmen. Marktmacht sowie Synergie- und Skaleneffekten stehen dabei erheblichen Herausforderungen bei der Integration vielfältiger Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Kulturen gegenüber. Hinzu kommt die gestiegene Komplexität bei der Steuerung eines globalen Portfolios.

Aber auch „reinrassige“  Integratoren und Postunternehmen stehen im globalen Wettbewerb, in dem Kosteneffizienz und Qualität erfolgskritisch sind. Für nationale Postunternehmen kommt erschwerend die schrittweise Liberalisierung des Briefmarktes hinzu, da Gewinne aus diesem Bereich schrumpfen. Wichtige Erfolgshebel sind z.B.:

  • Weitere Automatisierung des Brief- und Systemgeschäfts
  • Effiziente Vermarktung und Beiladung des nicht-systematisierten Geschäfts
  • Optimierung des Kapazitätseinsatzes im Pickup / Delivery-Bereich
  • Verringerung des Kapazitätsrisikos für die interkontinentale Netze, z.B. durch Asset light- Modelle (Kooperationen, BSA-Verträge)
  • Konsequentes Kostenmanagement sowohl für operative Bereiche als auch Overhead